Alfons-Walde-Gedenkstein

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Wo heute die kleine Steinsäule steht, befand sich bis 1972 der alte Pfarrhof von Oberndorf, in dem am 8. Februar 1891 der berühmte Maler und Architekt Alfons Walde geboren wurde. Im selben Gebäude war bis 1901 auch die Volksschule untergebracht, der Vater Franz Walde als Schulleiter vorstand und darin auch mit seiner Frau Maria wohnte. Oberndorf war allerdings nur bis zum Jahr 1892 Alfons Waldes Zuhause, dann folgte der Umzug nach Kitzbühel, wo sein Vater Direktor der Volksschule wurde.

Schon in der Schule malte der junge Walde – beeinflusst vom Expressionismus – erste Aquarellbilder und bereits 1911 wurden seine Bilder zum ersten Mal ausgestellt. An der Technischen Universität Wien studierte er schließlich bis 1914 Architektur und lernte in dieser Zeit Egon Schiele und Gustav Klimt kennen. Alfons Walde schuf Stillleben, Landschaftsbilder, Akt-Zeichnungen und -Fotografien sowie Szenen aus dem bäuerlichen und dem gesellschaftlichen Leben hier im Tiroler Unterland. Weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt sind seine Grafiken und Bilder, die Tirol als paradiesisches Wintersportland zeigen.  

Gleichsam erfolgreich war seine Arbeit als Architekt und viele seiner Entwürfe prägen heute noch unverkennbar die Landschaft, wie etwa die Berg- und Talstation der Hahnenkammbahn in Kitzbühel. Auf dem Hahnenkamm errichtete er darüber hinaus nicht nur für sich selbst ein Haus, sondern auch für seinen Freund Eugenio Lopez de Huici (das heutige „Berghaus Tirol“). Der ehemalige chilenische Konsul in Österreich war es auch, der Alfons Walde immer wieder an den Ort seiner Kindheit zurückbrachte: Eugenio Lopez de Huici erwarb 1937 den Bruggbachhof in Oberndorf und ließ ihn von Alfons Walde außen wie innen zu einem herrschaftlichen Sitz umbauen. Zwischen 1945 und 1949 trafen sich die beiden regelmäßig im Atelier im Bruggbachhof, wo gemeinsam gemalt wurde.  

Der Alfons-Walde-Rundgang durch Oberndorf führt auch direkt am Bruggbachhof vorbei. Der Dorfwirt wiederum findet sich als Motiv auf zwei seiner Ölbilder.  

Gestorben ist der vielseitige Künstler am 11. Dezember 1958 in Kitzbühel, wo er – auf eigenen Wunsch hin – auf dem Hahnenkamm bestattet wurde.  

Wer sich mit dem Menschen Alfons Walde und seinem Schaffen intensiver auseinandersetzen möchte, kann die kleine Ausstellung im Eingangsbereich des Gemeindeamtes von Oberndorf besuchen und anschließend den Alfons-Walde-Rundgang durch das Dorf beschreiten (Gehzeit etwa eine Stunde). In unserem Nachbarort Kitzbühel zeigt das Museum Kitzbühel etwa 60 seiner Werke. 

ein Schild am Straßenrandein Grabstein mit dem Bild einer Person daraufTextein Schild an einem Pfosten

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