30 Jahre Klimagerechtigkeit leben
Von Brasilien nach Oberndorf in Tirol
Die Klimakrise kennt keine Landesgrenzen. Sie ist eine globale Herausforderung, die nur durch internationale Zusammenarbeit bewältigt werden kann. „Lokale Antworten für die globale Klimakrise“ lautet daher das Credo des Klimabündnis. Durch die Mitgliedschaft im Klimabündnis-Netzwerk setzt Oberndorf in Tirol ein starkes Zeichen für den Erhalt des Amazonas-Regenwaldes und den Klimaschutz.
Die globale Partnerschaft
Der Amazonas ist unser Verbündeter im Klimaschutz – das erkannten die Gründer:innen des Klimabündnis bereits in den 1990ern. Noch immer zerstören illegaler Abholzung, Goldschürferei und Mineralabbau diese grüne Lunge und stellen existentielle Bedrohungen für indigene Völker dar. Für den Schutz und Erhalt des Regenwalds braucht es gemeinsames Engagement: Seither schlossen sich dem Klimabündnis-Netzwerk nicht nur über 1000 Gemeinden in Österreich an, sondern auch Bundesländer und -hauptstädte, die die Region im Nordwesten Brasiliens finanziell und ideell unterstützen.
Erfolge aus 30 Jahren Klimabündnis
Ziel der Partnerschaft war es nie, Regenwaldflächen freizukaufen, sondern die indigene Bevölkerung selbst dabei zu unterstützen, ihre Landrechte zu sichern. Und das ist gelungen: Inzwischen ist der Obere und Mittlere Rio Negro gemeinsam mit den angrenzenden Gebieten das größte zusammenhängende und nachgewiesen intakte Regenwaldgebiet Brasiliens. Eine Fläche von 135.00 km2, so groß wie Österreich und die Slowakei zusammen, konnte als indigenes Siedlungsgebiet langfristig geschützt und damit dem Raubbau von Ressourcen Einhalt geboten werden. Bei bisher 22 Delegations-Besuchen indigener Vertrer:innen in Österreich sowie österreichischer Gemeinden am Rio Negro wurden starke Bande geknüpft.
Der Regenwald geht uns alle an
Auch in Europa verstehen immer mehr Menschen, wie wichtig der Amazonas und weitere Ökosysteme für den weltweiten Klimaschutz und den Artenerhalt sind: Ab einem Verlust von 20-25 Prozent der Regenwald-Fläche Amazoniens prognostiziert die Wissenschaft das Eintreten eines Kipppunkts – der Punkt, an dem die Schäden unwiderruflich sind. Dies wirkt sich letztlich auf das gesamte Weltklima aus und betrifft uns alle. Rund 20% der ursprünglichen Fläche gelten bereits als zerstört.
Kerstin Plaß, die Koordinatorin der Klimabündnis-Partnerschaft, ist überzeugt: „Auch nach 30 Jahren ist es heute wichtiger denn je, die Werte, welche hinter dieser Partnerschaft stehen, mit Leben zu füllen: Dass wir die Klimakrise nur lösen können, wenn wir alle an einem Strang ziehen und lokale Antworten auf globale Probleme in die Tat umsetzen.“